Aarbergen: Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes strittig

AARBERGEN – (sus). Sollte die Gemeinde Aarbergen nach dem im September 2016 eingeweihten Kunstrasenplatz in Michelbach einen weiteren Kunstrasenplatz in Daisbach kofinanzieren? Um dieses Thema wird es unter anderem in der Sitzung der Aarbergener Gemeindevertretung am Donnerstag, 16. Februar, um 20 Uhr in der Turnhalle in Hausen über Aar gehen. Knapp 200 000 Euro beträgt die Deckungslücke, die durch die Gemeinde zu schließen wäre. Der Gemeindevorstand schlägt mit Verweis auf die allgemeine Haushaltssituation vor, den Antrag des SC Daisbach auf eine Kunstrasensanierung abzulehnen. Verwiesen wird auch auf die 2018 anstehende Sanierung des Kunstrasenkleinfelds in Kettenbach.

Überraschend nach oben gerutscht

Wie berichtet, war der SC Daisbach Anfang 2016 überraschend in der Prioritätenliste des Rheingau-Taunus-Kreises für Sportplatzförderung ganz nach oben gerutscht, im Juni gab die Mitgliederversammlung Grünes Licht für das Projekt. Seit Monaten sammelt der Club Spenden, um den Kunstrasentraum zu verwirklichen. Das Spendenbarometer auf der Website des Vereins steht derzeit bei gut 15 000 Euro. Die Kosten für einen Ausbau des Hartplatzes werden im Finanzierungsplan des Vereins auf etwa 500 000 Euro geschätzt. Über die Zuschüsse von Land, Kreis und Landessportbund hinaus will der SC eigenes Geld und eigene Arbeitskraft einbringen.

In der Sitzung der Aarbergener Gemeindevertretung am Donnerstag geht es außerdem um die Gemeindestraßen. Grundlage ist ein Bericht über den Straßenzustand und die sich daraus ergebenden Erhaltungs- und Unterhaltungsmaßnahmen. Das digitale Straßenkataster, das eine Fachfirma für die Gemeinde erstellt, soll einen gezielten effektiven Einsatz von Investitionsmitteln ermöglichen.

Schließlich steht eine Projektidee zur Abstimmung, die über das Leader-Programm gefördert werden könnte: Viehhalter aus der Taunusregion sowie Limburg und Wiesbaden wünschen sich eine regionale Schlachtstätte im Rahmen eines genossenschaftlichen Betriebes. Die Idee ist, eine solche „Regionale Schlacht- und Zerwirkstätte Aartal“ (RSZA) in der ehemaligen Metzgerei Henriettenhof in Kettenbach nach den Kriterien der EU-Zertifizierung aufzubauen. Die Initiatoren wünschen sich dafür kommunalen Rückhalt (und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung durch den Kauf von Genossenschaftsanteilen). Vor diesem Hintergrund hat man sich darauf geeinigt, die Zustimmung der Kommunalparlamente von Aarbergen, Heidenrod und Hohenstein einzuholen.

AAR-Bote vom 15.02.2017